Q&A mit unserer Tierärztin Veronika

Um die Fütterung von Katzen ranken sich viele Mythen. Worauf du bei der Nahrung für deinen Stubentiger achten solltest, verrät dir unsere Tierärztin Veronika.

Veronika, welche Anforderungen sollte Katzenfutter zumindest erfüllen?

Meiner Meinung nach sollte man sich bei diesem Thema mit keinem Kompromiss zufriedengeben, vorausgesetzt die Katze ist gesund. Viele Unternehmen übernehmen Rezepturen für Hunde und wandeln sie nur leicht ab, um sie für Katzen zu adaptieren. Dabei gibt es einige Unterschiede zwischen diesen beiden Tierarten, auf die man definitiv achten muss, um eine adäquate Nährstoffabdeckung zu leisten.

Von welchen Unterschieden sprichst du?

Nun, die zwei gravierendsten, die mir sofort einfallen, sind  Proteinquellen und Aminosäuren. Während Hunde besser mit pflanzlichen Proteinen zurechtkommen, dürfen diese nur einen Teil der Mahlzeit einer Katze ausmachen. Sie benötigt tierisches Eiweiß, um ihren Stoffwechsel aufrechtzuerhalten. Der Unterschied bei den Aminosäuren lässt sich sehr gut am Beispiel Taurin zeigen. Während Hunde es hauptsächlich  aus Cystein und Methionin gewinnen können, muss Taurin der Katze zwingend über die Nahrung zugeführt werden. Ansonsten drohen gravierende gesundheitliche Auswirkungen. Deshalb sollte man als Besitzer darauf achten, seiner Katze Nahrung mit einem hohen Fleischanteil sowie ausreichend Taurin zu füttern.

Sind das die einzigen beiden Dinge, auf die man achten sollte?

Auch wenn diese beiden Eigenschaften immens wichtig für eine vollwertige Ernährung sind, gibt es noch viele weitere Kriterien, die hochwertige Produkte erfüllen sollten. Dazu gehören zum Beispiel hochwertige Fettquellen. Katzen können Fett (bis zu einem gewissen Prozentsatz) sehr gut verwerten und sind auf einige Fettsäuren sogar zwingend angewiesen. Eine davon, die Ɣ-Linolensäure, kommt zum Beispiel in Leinöl vor. Aber auch tierische Fette müssen unbedingt auf dem Speiseplan unserer Stubentiger stehen. Neben den sogenannten essentiellen Fettsäuren, die dem Tier also zwingend zugeführt werden müssen, spielen auch Omega-Fettsäuren in der Gesundheit von vielen Lebewesen eine große Rolle. Sowohl Omega 3- als auch Omega-6 Fettsäuren haben (im richtigen Verhältnis) positive Auswirkungen auf viele Bereiche des Körpers, wie den Stoffwechsel, die Nieren, das Herz, das Immunsystem und das Fell. Katzenbesitzer sollten außerdem darauf achten, dass das Futter ausreichend Vitamin E und Selen enthält. Diese beiden Stoffe sorgen dafür, dass das Fett im Körper nicht oxidiert und somit keinen Schaden anrichten kann.

Mittlerweile liest man den Begriff Superfoods immer öfter im Zusammenhang mit Tierfutter. Was bedeutet er und warum sind Superfoods nicht nur für Menschen vorteilhaft?

Katzenbesitzer, die sich mit der menschlichen Ernährung beschäftigen, haben dieses Wort bestimmt schon das eine oder andere Mal gelesen. Es handelt sich um einen Überbegriff, der Lebensmittel und die darin enthaltenen Mikronährstoffe beschreibt, denen man besonders vorteilhafte Auswirkungen auf den Körper nachsagt. Superfoods, die besonders positive Effekte auf Katzen zu haben scheinen, sind zum Beispiel Yucca, Bierhefe, Brennnessel und Chicorée. Letzterer ist als Quelle für FOS und Inulin bekannt, zwei Präbiotika. 

Das ist ein gutes Stichwort für unsere letzte Frage! Was genau sind denn Präbiotika, und warum sollten Katzen sie fressen?

In den letzten Jahren hat man festgestellt, dass die Bakterienpopulation im Darm vieler Lebewesen einen viel größeren Einfluss auf die Gesundheit hat, als zuvor angenommen. Obwohl die Forschung bei Katzen bei weitem noch nicht so weit fortgeschritten ist wie beim Menschen, weiß man mittlerweile, dass ein Ungleichgewicht dieser Bakterien starke Auswirkungen auf die Verdauung, das Immunsystem und den Stoffwechsel haben kann. Auch ein Zusammenhang zwischen Chronischer Nierenerkrankung (CNE)  und einer sogenannten Dysbiose, also einem Ungleichgewicht des Mikrobioms, wird mittlerweile als bewiesen erachtet.  Als Präbiotika bezeichnet man Fasern, die diesen nützlichen Mikroorganismen als Nahrung dienen. Im Rahmen dieses Themas müssen auch zwingend Probiotika erwähnt werden. So werden lebensfähige Bakterien genannt, die man der Katze zum Beispiel über das Futter verabreichen kann. Also wird die Population mit positiven Mikroorganismen und vorteilhafter Nahrung gestärkt.Vor allem, aber nicht nur bei Durchfall oder Antibiotikagabe sollten Besitzer ein Futter mit Prä- und Probiotika in Betracht ziehen.


Vielen Dank Veronika!


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Foto Credits: Unsplash

 


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