Warum du deine Katze kastrieren solltest – 5 Vorteile für dich und dein Tier
Die Entscheidung, deine Katze oder deinen Kater kastrieren zu lassen, ist alles andere als leicht. Schließlich handelt es sich um einen medizinischen Eingriff, der gut überlegt sein will. Doch die Kastration bringt viele Vorteile mit sich – nicht nur für die Gesundheit deines Tieres, sondern auch für euer gemeinsames Leben.
In diesem Artikel erfährst du, warum die Kastration so wichtig sein kann, welche 5 Vorteile sie dir und deiner Katze bietet und wie sie dir helfen kann, das Leben deines Stubentigers langfristig zu verbessern.
5 Vorteile der Kastration bei Katzen
Die Kastration bringt viele Vorteile – sowohl für die Katzenpopulation als auch für deine Katze oder deinen Kater individuell.
Vermeidung unkontrollierter Fortpflanzung
Wusstest du, dass eine Katze bis zu zwölf Kätzchen pro Jahr bekommen kann? Auch Kater tragen durch ihre Streifzüge erheblich dazu bei, dass es immer mehr Streuner gibt. Besonders Freigänger spielen hier eine große Rolle, aber auch Wohnungskatzen können ungewollt entkommen und zur Vermehrung beitragen. Mit der Kastration schützt du nicht nur die Katzenpopulation vor Überpopulation, sondern bewahrst deine Katze oder deinen Kater auch vor dem Stress, der mit Fortpflanzung und Aufzucht verbunden ist.
Geringeres Risiko für spezifische Krankheiten
Die Kastration senkt das Risiko für bestimmte schwere Krankheiten bei Katzen und Katern deutlich. Bei weiblichen Katzen werden die Eierstöcke entfernt, wodurch auch das Risiko für Gebärmutterentzündungen, die unbehandelt lebensgefährlich sein können, stark reduziert wird. Ebenso bringt die Kastration bei Katern Vorteile: Durch die Entfernung der Hoden sinkt das Risiko für hormonell bedingte Probleme.
Darüber hinaus treten bei kastrierten Katzen und Katern seltener folgende Krankheiten auf:
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Krankhafte Veränderungen an den Geschlechtsorganen
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Tumore in der Brust bei weiblichen Katzen
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Prostataprobleme bei Katern
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Zysten an den Eierstöcken
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Kein gesundheitliches Risiko durch Trächtigkeit oder Geburt bei weiblichen Katzen
Weniger Verhaltensprobleme nach dem Kastrieren von Katzen
Die Kastration kann auch das Verhalten deiner Katze oder deines Katers positiv beeinflussen.
Geschlechtsreife Kater markieren normalerweise mit stark riechendem Urin – leider auch in der Wohnung. Dieses für Katzeneltern unangenehme Verhalten lässt sich durch eine rechtzeitige Kastration, also vor der Pubertät oder vor dem ersten Markieren, meist vollständig vermeiden. Erfolgt die Kastration erst später, kann das Markieren als Verhaltensmuster bestehen bleiben.
Weibliche Katzen profitieren ebenfalls: Das oft anstrengende Verhalten während der Rolligkeit, wie lautes und anhaltendes Miauen oder Unruhe, bleibt nach der Kastration aus.
Deine Katze oder dein Kater wird insgesamt entspannter und ausgeglichener, was das Zusammenleben für euch beide deutlich angenehmer macht.
Längere Lebenserwartung
Kastrierte Katzen haben im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung. Das liegt vor allem daran, dass sie weniger Risiken ausgesetzt sind, die ihr Leben verkürzen könnten:
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Weniger Verletzungen durch Revierkämpfe bei Katern
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Geringeres Risiko, sich durch Bisse, Kratzer oder die Paarung selbst mit Krankheiten wie Katzen-AIDS (FIV) oder Leukose (FeLV) zu infizieren
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Männliche Freigänger streunen weniger weit, wodurch auch das Risiko für Autounfälle oder andere Gefahren wie Angriffe von Hunden oder Wildtieren deutlich gesenkt wird.
Mit der Kastration sorgst du dafür, dass deine Katze oder dein Kater sicherer lebt – und so die besten Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben hat.
Weniger Stress – für dich und dein Tier
Die Fortpflanzung ist für Katzen und Kater eine enorme Belastung, sowohl körperlich als auch mental.
Weibliche Katzen leiden während der Rolligkeit oft tagelang unter starkem hormonellen Druck. Sie sind angespannt, schlafen weniger, fressen schlechter und können sogar an Gewicht verlieren.
Auch Kater stehen unter großem Stress, wenn sie geschlechtsreif sind. Der Drang, eine Partnerin zu finden, kann sie unruhig und rastlos machen.
Die Kastration ist das Einzige, was du tun kannst, um deiner Katze oder deinem Kater diesen Stress zu nehmen. Sie sorgt dafür, dass dein Tier entspannter und ausgeglichener wird und nicht mehr unter dem ständigen Fortpflanzungstrieb leidet.
Natürlich bringt das auch dir als Katzenhalter mehr Ruhe: Kein lautes Miauen, keine Rastlosigkeit und keine Sorgen um das Wohlbefinden deines Tieres. Die Kastration ist ein wichtiger Schritt, um deinem Stubentiger ein stressfreieres Leben zu ermöglichen.
Mögliche Nachteile und Risiken durch das Kastrieren deiner Katze
Auch wenn die Kastration viele Vorteile bietet, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Wie bei jeder Operation besteht ein geringes Risiko für Komplikationen, etwa durch die Narkose oder Infektionen an der Wunde. Diese Risiken sind jedoch bei einem gesunden Tier und einem erfahrenen Tierarzt sehr gering.
Außerdem verändert sich nach der Kastration der Hormonhaushalt deiner Katze, wodurch sie weniger Energie benötigt. Das bedeutet, dass sie bei gleicher Futtermenge ab jetzt leichter zunehmen kann. Achte daher auf eine angepasste Fütterung mit weniger Futter und wähle gegebenenfalls spezielles Futter für kastrierte Katzen, das auf ihren geringeren Energiebedarf abgestimmt ist.
Da die Kastration ein endgültiger Schritt ist, solltest du dir vorher sicher sein, dass es die richtige Entscheidung für dich und dein Tier ist. Sprich am besten mit deinem Tierarzt, um alle Fragen zu klären und die individuelle Situation deiner Katze oder deines Katers zu besprechen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Kastration?
Der ideale Zeitpunkt für die Kastration liegt in der Regel ab dem 6. Lebensmonat, bevor deine Katze oder dein Kater geschlechtsreif wird. Es gibt jedoch rassespezifische Unterschiede: Während Hauskatzen oft ab dem 5. bis 6. Monat geschlechtsreif werden, kann dies bei bestimmten Rassen wie Maine Coons später, etwa ab dem 8. bis 10. Monat, der Fall sein. Sollte deine Katze früher geschlechtsreif werden, kann der Eingriff auch schon eher durchgeführt werden.
Sprich mit deinem Tierarzt, um den optimalen Zeitpunkt für dein Tier festzulegen. So stellst du sicher, dass der Eingriff rechtzeitig und unter den besten Voraussetzungen erfolgt.
Tipps zur Nachsorge nach der Kastration
Nach der Operation braucht deine Katze oder dein Kater vor allem eines: Ruhe. Sorge dafür, dass sie sich nicht an der Wunde lecken (weibliche Katzen müssen nach der OP erst mal einen Body tragen!) und halte die Umgebung sauber. Während Kater am Tag nach dem Eingriff sich wieder ganz normal verhalten, dauert die Erholung bei Weibchen etwas länger, da sie eine größere Bauch-Operation überstanden haben.
Beobachte deinen Stubentiger in den ersten Tagen genau und wende dich bei Unsicherheiten an deinen Tierarzt.
Für das Wohl deiner Katze – warum Kastration von Katzen wichtig ist
Die Kastration ist ein wichtiger Schritt, um das Wohl deiner Katze oder deines Katers zu sichern. Sie nimmt deinem Tier den Stress der Fortpflanzung und ermöglicht ein entspanntes, gesundes Leben. Als Halter trägst du die Verantwortung, die bestmöglichen Entscheidungen für das Wohlbefinden deiner Katze zu treffen – und die Kastration ist ein bedeutender Teil davon.
Über die Autorin

Larissa Csanády ist Tierärztin. Sie hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 2014 bis 2020 studiert. Sie hat außerdem mehrere Jahre Erfahrung in einer Kleintierpraxis. Nach Erhalt ihrer Approbation startete Larissa in einer Gemischtpraxis im Berchtesgadener Land. Zeitgleich entwickelte sie eine Liebe fürs Schreiben.
Deshalb hat sie Ende 2022 die Lambda Wortmanufaktur als spezialisierte Textagentur für Tiermedizin, Medizin und Tiertexte gegründet.
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