Was sollte nicht im Katzenfutter sein? Aus der Sicht einer Tierarztin!
Katzen sind bekannt für ihre wählerische Ernährung, aber auch wir als Katzeneltern sollten bei der Auswahl des Futters genau hinsehen.
Du hast dich sicher schon mal gefragt: Was sollte nicht im Katzenfutter sein? In diesem Artikel gebe ich dir als Tierärztin wichtige Hinweise, auf welche Inhaltsstoffe du achten solltest und welche du besser meiden solltest.
Was sollte nicht im Katzenfutter sein?
Nicht jedes Katzenfutter ist gleich gut für deine Katze. Es gibt Inhaltsstoffe, die du besser meiden solltest, um ihre Gesundheit zu fördern.
Warum ist Getreide schlecht für Katzen?
Getreide findest du in vielen kommerziellen Katzenfuttersorten, vor allem als günstigen Füllstoff. Katzen sind von Natur aus reine Fleischfresser, deren Verdauungssystem nicht für große Mengen pflanzlicher Nahrungsmittel wie Getreide ausgelegt ist. Getreidearten wie Mais, Weizen oder Reis enthalten überwiegend Kohlenhydrate.
In freier Wildbahn nehmen Katzen nur geringe Mengen Getreide auf, hauptsächlich durch den Verzehr von Beutetieren wie Mäusen oder Vögeln, deren Mägen Getreide enthalten. Diese Mengen sind jedoch viel kleiner als die, die in vielen Futtersorten enthalten sind.
Obwohl Getreide im Futter nicht automatisch schädlich ist, kommt es auf die verfütterte Menge an.
Zu viele Kohlenhydrate – wie etwa aus Getreide – können den Blutzucker deiner Katze ansteigen lassen. Das kann langfristig das Risiko für Diabetes erhöhen. Bei dieser Krankheit kann der Körper das Hormon Insulin nicht richtig nutzen, wodurch der Blutzuckerspiegel unkontrolliert ansteigt. Besonders bei Katzen, die anfällig für diese Erkrankung sind, kann eine zu kohlenhydratreiche Ernährung das Risiko für Insulinresistenz verstärken – das bedeutet, dass der Körper immer weniger auf Insulin anspricht. Katzen, die bereits an Diabetes leiden, könnten von einer kohlenhydratreduzierten oder getreidefreien Ernährung profitieren, da diese die Blutzuckerkontrolle unterstützen kann.
Es gibt jedoch keine eindeutigen Hinweise darauf, dass Getreide alleine Übergewicht bei Katzen verursacht. Das Gewicht hängt viel mehr von der gesamten Ernährung und dem Lebensstil deiner Katze ab.
Eine komplett getreidefreie Ernährung ist dennoch bei Katzen mit einer echten Getreide- oder Glutenallergie notwendig, was jedoch sehr selten vorkommt.
Welche Risiken bringt Zucker?
Zucker ist in der menschlichen Ernährung schon lange als ein bedeutendes Gesundheitsrisiko bekannt. Zu viel Zucker kann zu Übergewicht, Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen führen. Aber wie sieht es bei unseren Katzen aus? Schließlich ist Zucker in vielen kommerziellen Katzenfuttersorten enthalten und auch bei Katzen können gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden.
Ein zu hoher Zuckerkonsum kann womöglich das Risiko für Übergewicht und demzufolge für Diabetes bei deiner Katze erhöhen. Besonders in einer unausgewogenen Diät, die reich an Zucker und Fett ist, kann sich überschüssiges Fett im Körper ansammeln. Zucker, der nicht sofort als Energie genutzt wird, wird in Fett umgewandelt und gespeichert, was zu einer positiven Energiebilanz führt und langfristig zu Übergewicht führen kann. Übergewicht ist ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes, da überschüssiges Körperfett die Insulinempfindlichkeit verringert.
Außerdem haben Katzen keine Geschmacksknospen für Süßes! Das bedeutet, dass sie Zucker nicht wirklich wahrnehmen oder zuckerhaltiges Futter bevorzugen.
Während wir Menschen eine Vorliebe für Süßes haben, ist Zucker für Katzen geschmacklich uninteressant und trägt wenig zur Nahrungsaufnahme bei.
Warum wird Zucker also überhaupt im Katzenfutter eingesetzt? Hauptsächlich aus praktischen Gründen. Zucker kann die Textur und Stabilität von Feuchtfutter verbessern, die Haltbarkeit verlängern, als Füllstoff dienen und Energie liefern. Dadurch wird das Futter günstiger in der Herstellung, ohne die teuren, aber hochwertigen tierischen Proteine ersetzen zu müssen.
Künstliche Zusatzstoffe und Inhaltsstoffe, die du vermeiden solltest
Viele Katzenfuttersorten enthalten künstliche Zusatzstoffe wie Farbstoffe und Antioxidantien. Diese sind in der menschlichen Ernährung schon lange als gesundheitsschädlich bekannt. Sie können Hautreaktionen, Allergien oder sogar langfristig Krebs auslösen. Auch wenn es noch wenige Studien über die Auswirkungen auf Katzen gibt, solltest du bei diesen Inhaltsstoffen vorsichtig sein:
- Konservierungsstoffe: Diese Stoffe dienen als Antioxidantien und werden oft in Futtermitteln verwendet, um die Haltbarkeit zu verlängern. Stoffe wie BHA (Butylhydroxyanisol) und BHT (Butylhydroxytoluol) können jedoch Krebs erregen und das Hormonssystem der Katze stören.
- Pflanzliche Verdickungsmittel: Pflanzliche Bindemittel wie Guarkernmehl, das in manchen Katzenfuttern steckt, kann die Verdauung der Katze beeinträchtigen.
- Künstliche Farbstoffe und Aromen: Katzen brauchen diese Zusätze nicht, da sie weder Süßes noch bunte Farben wahrnehmen. Diese Stoffe dienen nur dazu, das Futter besser aussehen oder riechen zu lassen, ohne einen gesundheitlichen Nutzen zu bieten oder möglicherweise sogar zu schaden.
Was ist gutes Katzenfutter?
Jetzt weißt du schon mal die Antwort auf die Frage: Was sollte nicht im Katzenfutter sein? Als Nächstes fragst du dich nun sicher, was ist gutes Katzenfutter? Und was genau macht hochwertiges Futter aus? Es gibt einige Inhaltsstoffe, die in Katzenfutter enthalten sein sollten, um die Gesundheit deiner Katze zu unterstützen.
Hochwertiges Fleisch als Hauptzutat
Achte darauf, dass das Katzenfutter echtes Fleisch (z. B. Huhn, Rind oder Lamm) als Hauptzutat hat. Fleisch liefert deiner Katze essenzielle Aminosäuren und Proteine, die sie braucht, um gesund zu bleiben. Vermeide Futter, bei dem Muskelfleisch nur in geringen Mengen oder nicht genau deklariert ist (z. B. Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse).
Prä- und Probiotika zur Unterstützung der Darmgesundheit
Gutes Katzenfutter enthält Prä- und Probiotika, die die Verdauung deiner Katze unterstützen und ihr Immunsystem stärken. Diese natürlichen Zusätze fördern eine gesunde Darmflora und helfen dabei, Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung vorzubeugen.
Spezielle Kräuter und natürliche Zusätze
Kräuter wie Kamille oder Ringelblume können wohltuend für die Verdauung deiner Katze sein. Auch Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl unterstützen gesunde Haut und ein glänzendes Fell. Ein Katzenfutter, das solche Zutaten enthält, trägt dazu bei, das allgemeine Wohlbefinden deiner Katze zu fördern und ihre natürlichen Abwehrkräfte zu stärken.
Die Wahl des richtigen Futters hat einen direkten Einfluss auf die langfristige Gesundheit deiner Katze. Hochwertiges Futter kann helfen, Krankheiten vorzubeugen und das Gewicht zu regulieren, was die Lebensqualität deiner Katze fördert.
Was Katzeneltern oft nicht über ihr Futter wissen
Oft habe ich erlebt, dass viele Katzeneltern überrascht sind, wenn sie erfahren, dass einige der Zutaten, die sie für unproblematisch hielten, in Wirklichkeit potenziell ungesund sind.
Zucker, Getreide und künstliche Zusatzstoffe wie Farbstoffe oder Konservierungsstoffe finden sich in vielen Futtersorten, ohne dass es sofort auffällt. Während wir Menschen immer mehr auf die Qualität unserer eigenen Ernährung achten, wird oft übersehen, dass auch solche Zutaten in Katzenfutter langfristig gesundheitliche Auswirkungen haben können.
Achte also darauf, was wirklich in deinem Katzenfutter steckt!
Ein weiterer Punkt, den viele Katzeneltern erst später erkennen, ist, dass hochwertiges Katzenfutter besser verdaulich ist. Die hohe Dichte an Nährstoffen sorgt dafür, dass deine Katze oft weniger Futter braucht, um satt zu werden, und dadurch auch weniger Kot produziert. Du kannst die positiven Effekte eines guten Futters – wie eine verbesserte Verdauung – also wirklich sehen!
Katzenfutter ohne Kompromisse – gesunde Wahl, glückliche Katze
Wie du siehst, gibt es Hinweise, dass Getreide, Zucker und künstliche Zusatzstoffe in Katzenfutter potenziell gesundheitsschädlich sein können. Daher lohnt es sich, auf vorteilhafte Inhaltsstoffe zu achten und künstliche Füllstoffe zu meiden.
Achte auf eine hochwertige Ernährung für deine Katze, um ihre Gesundheit und Lebensqualität langfristig zu unterstützen!
Über die Autorin
Larissa Csanády ist Tierärztin. Sie hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 2014 bis 2020 studiert. Sie hat außerdem mehrere Jahre Erfahrung in einer Kleintierpraxis. Nach Erhalt ihrer Approbation startete Larissa in einer Gemischtpraxis im Berchtesgadener Land. Zeitgleich entwickelte sie eine Liebe fürs Schreiben.
Deshalb hat sie Ende 2022 die Lambda Wortmanufaktur als spezialisierte Textagentur für Tiermedizin, Medizin und Tiertexte gegründet.
Hinterlassen Sie einen Kommentar