Katze dehydriert durch Heizung? 6 Tipps für die Heizsaison

Wenn draußen die Temperaturen sinken, läuft in vielen Haushalten die Heizung auf Hochtouren. Doch wusstest du, dass die trockene Heizungsluft nicht nur für uns, sondern auch für unsere felligen Mitbewohner zur Belastung werden kann? Aber wie schlimm ist das Problem wirklich? Und was kannst du tun, damit deine Katze im Winter gut hydriert bleibt? 

Hier erfährst du, welche Rolle Heizungsluft dabei spielt und mit welchen einfachen Tipps du dafür sorgst, dass deine Katze auch im Winter trotz Heizung nicht dehydriert.


Wie beeinflusst die Heizung die Gesundheit von Katzen?


Wenn die Heizung läuft, wird die Raumluft oft deutlich trockener. Das liegt daran, dass warme Luft weniger Feuchtigkeit speichern kann – die relative Luftfeuchtigkeit sinkt, während die Temperatur steigt. Besonders im Winter, wenn wenig gelüftet wird und draußen kalte, trockene Luft herrscht, kann das Raumklima für Mensch und Tier schnell unangenehm werden.


Trockene Heizungsluft kann bei Katzen folgende Effekte haben:

  • Schleimhäute und Atemwege: Trockene Luft entzieht den Schleimhäuten Feuchtigkeit, sodass sie austrocknen und ihre Schutzfunktion verlieren. Dadurch können sich Bakterien und Viren leichter vermehren. Das zeigt sich bei Katzen oft durch Niesen, trockene Nase oder gereizte Augen.

  • Flüssigkeitshaushalt: Über die Atmung verlieren Katzen bei niedriger Luftfeuchtigkeit mehr Wasser. 

  • Hautprobleme: Sehr trockene Luft kann bei wenigen Katzen zu trockener, schuppiger Haut führen. Das ist aber eher selten und betrifft meist Tiere mit ohnehin empfindlicher Haut (z.B. haarlosen Rassen) oder bestehenden Hauterkrankungen.

Für Katzen gibt es hierzu bisher nur wenige wissenschaftliche Daten. Viele dieser Effekte sind aber aus Studien mit Menschen oder anderen Tieren bekannt und lassen sich auf Katzen übertragen.

Katze trinkt weniger im Winter: Liegt’s an der Heizung?

Viele Katzeneltern beobachten im Winter, dass ihre Katze weniger trinkt, besonders wenn die Heizung läuft. Doch woran liegt das?

  • Luftfeuchtigkeit: In beheizten Räumen sinkt die Luftfeuchtigkeit oft deutlich ab. Dadurch verlieren Katzen über die Atmung mehr Wasser, gleichen diesen Mehrbedarf aber meist nicht durch zusätzliches Trinken aus.

  • Verändertes Verhalten: Im Winter schlafen sie mehr und bewegen sich oft weniger – auch das kann dazu führen, dass Katzen weniger trinken.

 

Sorgt also die Heizung dafür, dass deine Katze schneller dehydriert?

Ja, aber nur in Kombination mit anderen Faktoren. Die trockene Heizungsluft kann das Risiko für Dehydratation erhöhen, weil sie den Wasserverlust über die Atmung verstärkt. Für gesunde Katzen allein ist dieser Effekt meist gering. Erst wenn wenig getrunken wird, viel Trockenfutter gefüttert wird oder Vorerkrankungen bestehen, kann die Heizungsluft das Problem verschärfen. Sie ist also ein zusätzlicher, aber selten der alleinige Auslöser.

Die wichtigsten Gründe für Flüssigkeitsmangel bei Katzen

Bekanntlich sind Katzen sehr trinkfaul. Das liegt daran, dass sie ursprünglich aus trockenen, wüstenähnlichen Regionen stammen und ihr Körper darauf ausgelegt ist, mit wenig Wasser auszukommen.

Zu den wichtigsten Ursachen zählen:

  • Trinkverhalten: Jede Katze ist anders – und trinkt anders. Während manche Stubentiger häufig, andere ignorieren den Wassernapf fast komplett. Gerade ältere oder sehr ruhige Katzen neigen dazu, noch weniger zu trinken.

  • Futterart: Trockenfutter enthält kaum Feuchtigkeit. Wer ausschließlich Trockenfutter füttert, riskiert, dass die Katze zu wenig Flüssigkeit aufnimmt. Nassfutter liefert mit ca. 80% Feuchtigkeit dagegen einen wichtigen Beitrag zur täglichen Wasseraufnahme.

  • Vorerkrankungen: Katzen mit Nierenproblemen, Harnwegserkrankungen oder Diabetes sind besonders gefährdet. Bei Nieren- und Harnwegserkrankungen verliert mehr Flüssigkeit. Bei Diabetes scheiden Katzen durch den erhöhten Zuckergehalt im Urin zusätzlich Wasser aus. Dadurch steigt der Flüssigkeitsbedarf und das Risiko für Dehydratation.

  • Weitere Faktoren: Auch Stress, bestimmte Medikamente oder eine ungewohnte Umgebung können das Trinkverhalten beeinflussen.

6 Tipps, wie du deine Katze vor Problemen durch Heizungsluft schützt

Damit deine Katze auch im Winter ausreichend trinkt und nicht dehydriert, kannst du die Heizsaison mit diesen sechs Tipps entspannter angehen.

Biete deiner Katze einen Trinkbrunnen an!

Ein Trinkbrunnen kann trinkfaule Katzen gut zum Trinken motivieren. Viele Katzen finden fließendes Wasser spannender und „frischer“ als stehendes Wasser im Napf – das entspricht ihrem natürlichen Instinkt.

Außerdem bleibt das Wasser im Brunnen durch die Bewegung und den Filter meist sauberer und schmeckt vielen Katzen besser. So trinkt deine Katze oft nicht nur häufiger, sondern insgesamt auch mehr, was gerade in der Heizsaison ein großer Vorteil ist.

Mach das Trinken für deine Katze attraktiver!

Manche Katzen brauchen einfach einen kleinen Extra-Anreiz, um mehr zu trinken. Du kannst das Wasser daher etwas „aufpeppen“, ohne ihre Gesundheit zu belasten.

Unser H2Miau Hydration Booster ist speziell dafür entwickelt, Wasser für Katzen schmackhafter zu machen. Er ist mit natürlichen Proteinen und Aminosäuren angereichert und kann einfach ins Trinkwasser gegeben werden. So wird aus einfachem Wasser eine Art „leichte Brühe“, die Fellnasen deutlich lieber trinken.

Füttere mehr Nassfutter!

Für Katzen ist es eigentlich natürlicher, den Großteil der Flüssigkeit über die Nahrung aufzunehmen. Die Vorfahren unserer Hauskatzen haben ihren Wasserbedarf überwiegend über ihre Beute gedeckt – nicht über zusätzliches Trinken aus Wasserquellen. Nassfutter kommt diesem Prinzip deutlich näher als Trockenfutter.

Nicht jede Katze ist von Anfang an ein Fan von Nassfutter. Wenn deine Katze bisher hauptsächlich Trockenfutter bekommt, gewöhne sie langsam um: Mische zunächst kleine Mengen Nassfutter unter das gewohnte Futter und steigere den Anteil Schritt für Schritt.

Mag deine Katze Nassfutter gar nicht, kannst du alternativ auch Trockenfutter leicht einweichen. So nimmt sie zumindest einen Teil der Flüssigkeit über das Futter auf – ein guter Kompromiss, wenn ein kompletter Umstieg schwierig ist.

Sorge für eine angenehmere Luftfeuchtigkeit!

Wenn die Heizung läuft, wird die Luft schnell trocken – das ist auf Dauer weder für dich noch für deine Katze angenehm. Du kannst die Luftfeuchtigkeit leicht etwas erhöhen, zum Beispiel indem du Schalen mit Wasser auf die Heizung stellst. Auch Zimmerpflanzen helfen dabei, das Raumklima etwas besser zu machen.

Zusätzlich kann ein Luftbefeuchter sinnvoll sein. Wichtig ist dabei: bitte nicht übertreiben. Ist die Luft dauerhaft zu feucht, steigt das Risiko für Schimmel. Achte deshalb auf ein gutes Mittelmaß und lüfte mehrmals täglich kurz stoßweise. So sorgst du für ein Klima, in dem sich deine Katze deutlich wohler fühlt.

Regelmäßiges Lüften

Mehrmals täglich kurzes Stoßlüften tut nicht nur dir gut, sondern auch deiner Katze. Frische Luft von draußen bringt meist etwas mehr Feuchtigkeit mit und hilft, die trockene Heizungsluft aus dem Raum zu bekommen.

Wichtig ist dabei die Sicherheit: Achte darauf, dass deine Katze beim Lüften nicht entkommen kann. Auch Kippfenster können zudem zur gefährlichen Falle werden, wenn Katzen eingeklemmt werden. Am sichersten ist kurzes, gezieltes Stoßlüften bei geschlossenen Innentüren oder mit gesicherten Fenstern, damit deine Katze neugierig schnuppern, aber nicht entwischen kann.

Überprüfe regelmäßig, ob deine Katze dehydriert ist

Anzeichen für Dehydratation können zum Beispiel schlaffe Haut und trockene Schleimhäute sein. Eine einfache Orientierung bietet die Hautfaltenprobe: Hebe vorsichtig eine kleine Hautfalte im Nacken an und lass sie los. Glättet sie sich sofort, ist das unauffällig. Bleibt die Falte kurz stehen oder geht nur langsam zurück, kann das auf Flüssigkeitsmangel hinweisen.

Das Trinkverhalten ist im Alltag nicht immer leicht zu beurteilen – besonders bei mehreren Katzen im Haushalt oder wenn viel Wasser einfach verdunstet. Achte deshalb insgesamt darauf, ob deine Katze fit wirkt, normal frisst und ob sich Menge des Urins im Katzenklo verändern.

Und wenn du unsicher bist: lieber einmal mehr den Tierarzt fragen.

Mit genug Flüssigkeit gut durch den Winter

Trockene Heizungsluft kann die Gesundheit deiner Katze beeinflussen, ist aber meist nur ein zusätzlicher Faktor. Entscheidend sind vor allem Trinkverhalten, Fütterung und der allgemeine Gesundheitszustand deiner Samtpfote. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko für Dehydratation und ihren Folgen deutlich senken.


So wird die Heizsaison nicht zur Belastung, sondern zur gemütlichen Zeit: Deine Katze ist gut versorgt, trinkt ausreichend – und ihr könnt die vielen gemeinsamen Stunden drinnen für Kuscheln, Spielen und entspannte Wintertage auf dem Sofa nutzen.

 

Über die Autorin

Larissa Csanády ist Tierärztin. Sie hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 2014 bis 2020 studiert. Sie hat außerdem mehrere Jahre Erfahrung in einer Kleintierpraxis. Nach Erhalt ihrer Approbation startete Larissa in einer Gemischtpraxis im Berchtesgadener Land. Zeitgleich entwickelte sie eine Liebe fürs Schreiben.

Deshalb hat sie Ende 2022 die Lambda Wortmanufaktur als spezialisierte Textagentur für Tiermedizin, Medizin und Tiertexte gegründet.


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